1993 wurde in Wien 1020, Engerthstraße, das erste großvolumige Niedrigenergiehaus Europas als Pilotprojekt realisiert.
In Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Glück & Partner, dem Stuttgarter Fraunhoferinstitut für Bauphysik, dem Stuttgarter Ingenieurbüro Gertis-Fuchs und der Versuchs- und Forschungsanstalt der Stadt Wien entstand erstmals eine Großanlage nach den damaligen ökosozialen Erkenntnissen unter wissenschaftlicher Begleitung und Evaluierung. Als Pionieranlage diente sie in weiterer Folge als Referenzprojekt zur Einführung der Niedrigenergiebauweise im sozialen Wohnbau.
Noch heute entspricht die Wohnhausanlage am Handelskai mit 333 Wohnungen und Pool auf dem Dach allen Anforderungen an modernes Wohnen.
Die Erfahrungen aus dem Projekt Niedrigenergiehaus-Engerthstraße flossen direkt in ein Nachfolgeprojekt: im Süden Wiens entstand Ende der 90er Jahre die Wohnhausanlage in 1230 Wien, Karl-Heinz-Straße.
Besonderer Wert wurde hier auf die Freizeitqualität gelegt: Ein parkähnlicher Innenhof und Grünflächen bieten Erholung und laden zum Verweilen ein. Des Weiteren wurden ein Kindertagesheim, Arztpraxen und mehrere Kinderspielplätze in das Großprojekt integriert.
Mit 515 Wohnungen sind die „Osramgründe“ auch heute noch die größte Anlage der „Wien-Süd“.
Parallel zur Entwicklung des ökologischen Gedankens im Neubau machte sich die „Wien-Süd“ zunehmend mit der Revitalisierung und Renovierung historischer Gebäude vertraut.
Etwa im Rahmen des Programms „Haus der Zukunft“- einer Kooperation des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie und der Forschungsförderungsgesellschaft – wurde für die Marktgemeinde Felixdorf die im Volksmund als „Tschechenring“ bekannte Arbeiterwohnsiedlung in der Fabrikgasse in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt revitalisiert.
Durch die umfangreichen Sanierungsarbeiten konnte der Heizwärmebedarf von ∅ 198 kWh/m²a auf ∅ 32,8 kWh/m²a gesenkt werden.
Mit dem weit über die Bezirksgrenzen hinaus bekannten Einkaufszentrum „Riverside“ ist nicht nur eine Shopping Mall verbunden: Auf dem Areal der ehemaligen „Liesinger Brauerei“ realisierte die „Wien-Süd“, gemeinsam mit anderen Bauträgern, ein gewaltiges städtebauliches Projekt.
Mit der Shopping Mall als Nahversorgungszentrum wurden hier auch 76 Wohneinheiten errichtet. In unmittelbarer Nähe – nur ein paar Schritte die Breitenfurterstraße entlang – befindet sich auch der Zwillingswohnbau auf Nummer 378A, der die Erschließung dieses Areals vollendet und weitere 67 geförderte Wohneinheiten sowie drei Eigentumswohnungen umfasst.
Insgesamt prägt die Neugestaltung des ehemaligen Brauereiareals heute maßgeblich das Erscheinungsbild des Liesinger Zentrums und vereint urbanes Lebensgefühl mit all den Möglichkeiten der Freizeitgestaltung, die der Nahbereich zum Wienerwald zu bieten hat.
Das denkmalgeschützte Fabrikgebäude aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, eine ehemalige Baumwollspinnerei in Teesdorf, wurde durch die Generalsanierung – ausgeführt von der Gemeinnützigen Wohnungsgesellschaft Arthur Krupp Ges.m.b.H. – zu einem Wohnhaus mit 69 modernen Wohnungen.
Neben vielen anderen Maßnahmen in Zusammenarbeit mit dem Bundesdenkmalamt konnte durch die aufwendige Innenwärmedämmung und den Einbau der biogenen Zentralheizungsanlage sowie einer solarunterstützten Warmwasseraufbereitung auch den energietechnischen Anforderungen entsprochen werden.
Als besonderes Highlight wurde – erstmals im sozialen Wohnbau in Niederösterreich – ein Schwimmbad auf dem Dach des Hauses eingebaut.
Ein „Digitaler Hausmeister“, eine Online-Plattform für aktuelle Ankündigungen im Haus, direkte Kommunikation zur Verwaltung, Informationen zur Nah-Infrastruktur (Verkehr, Wetter) und zur Reservierung von Gemeinschaftsräumen steht den Bewohnerinnen und Bewohnern ebenfalls zur Verfügung.
Die „Wien-Süd” realisiert aber auch Wohnkonzepte, die speziell auf die Bedürfnisse älterer und betreuungsbedürftiger Menschen abgestimmt sind.
In Ternitz, in der Kreuzäckergasse 9, beispielsweise hat die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Arthur Krupp Ges.m.b.H. ein Projekt verwirklicht, das Seniorinnen und Senioren eine altersgerechte Wohnsituation und konkrete Betreuungsleistungen bietet.
Die 19 geförderten Wohnungen verteilen sich auf drei Geschoße und sind bequem mit dem Lift erreichbar. Der Niedrigenergiestandard des Gebäudes mit Vollwärmeschutzfassade, kontrollierter Wohnraumlüftung und biogener Fernwärme macht ein behagliches Wohnklima und niedrige Heizkosten möglich.
Die Wohnhausanlage umfasst neben den Wohnungen aber auch Personalräume, einen Gemeinschaftsraum und eine Arzt-Ordination. Das benachbarte SeneCura-Sozialzentrum ermöglicht eine Erweiterung des Angebots in Richtung Verpflegung, Veranstaltungen und Bereitstellung von Pflege- und Betreuungsleistungen.
Die „Wien-Süd“ hat sich wesentlich an einem der wichtigsten Stadtentwicklungsgebiete in Wien engagiert, dem Areal „In der Wiesen“, im 23. Wiener Gemeindebezirk. Im Bereich zwischen der Carlbergergasse, der Forchheimergasse und der Erlaaer Straße ist ein neuer Stadtteil entstanden, der beispielgebend für zukunftsorientierte Stadterweiterung und Stadtplanung ist.
Die Reihenhausanlage in der Forchheimergasse 1 besteht aus 34 frei finanzierten Reihenhäusern. Die 62 geförderten Wohnungen und 24 Reihenhäuser mit Eigentumsoption sowie die 45 geförderten „SMART“-Wohnungen ohne Eigentumsoption, die die „Wien-Süd“ im Bereich der Carlbergergasse 93 und 95 / Forchheimergasse 3 errichtet hat, bieten mit Tiefgarage, Kinderspielbereichen und der parkähnlich gestalteten Außenanlage zahlreiche Infrastrukturen.
Auch hier kommt der innovative „Digitale Hausmeister“ der „Wien-Süd“ zum Einsatz, allerdings dient er hier nicht nur als zeitgemäße Weiterentwicklung des „Schwarzen Bretts“, sondern als Informations-, Kommunikations- sowie Reservierungs- und Zutrittssystem.
Als weitere herausragende Besonderheit ist das im Rahmen der „Wien-Süd“ Initiative „Kunst und Kultur am Bau“ entstandene Projekt zu erwähnen, wo in einer Kooperation mit dem ORF und der „galerie gugging“ das Kunstobjekt „Eine Blüte in der Wiesen“ in dieses Bauvorhaben integriert wurde. Die Gugginger Künstler Johann Garber, Heinrich Reisenbauer und Karl Vondal gestalteten dieses Kunstwerk, das als Wahrzeichen der Wohnhausanlage gilt.
Die Wohn- und Atriumhausanlage der „Wien-Süd“ in der Lastenstraße 23, in Wien-Liesing, ist als Siegerprojekt der 8. Wettbewerbsrunde von EUROPAN, einer europäischen Wettbewerbsinitiative, die junge europäische Planerinnen und Planer dabei unterstützt, ihre Ideen einzubringen und umzusetzen, hervorgegangen und wurde nach den Plänen des norwegischen Architektenteams MALARCHITECTURE errichtet.
Das Großprojekt mit seiner markanten Architektur umfasst neben 181 Wohnungen und 68 Atriumhäusern auch eine Tiefgarage und einen Kindergarten im Erdgeschoß der Wohnhausanlage. Weitere Infrastrukturen sind ein Fitnessraum, eine Sauna, ein Pool auf dem Dach und eine Bibliothek.
Als Besonderheit in der „Lastenstraße“ wurde im Rahmen der Wien-Süd-Initiative „Kunst und Kultur am Bau“ – auch als Bindeglied zwischen öffentlichem Raum und der Privatheit von Wohnen eingesetzt – im Gangbereich der Wohnhausanlage „Lamelle“ eine Werkschau der Malerin Nina Maron installiert. Ausgestellt sind die Zyklen „Hop on hop off“, „Variationen über Pippi Langstrumpf“ sowie ihre Auseinandersetzung mit dem Thema Wald und Märchen.